Heute Morgen bin ich meinem Impuls gefolgt und habe etwas geschrieben, womit ich hinsichtlich der Zeitqualität verbunden bin. Vielleicht passte etwas davon für den Newsletter:

Ich schaue aus meinem Fenster und sehe den Garten ganz verfroren, alles ist von weißem Reif umhüllt und harrt aus. Es scheint alles erstarrt. Der Boden ist hart und fest. Das einzige was auf Leben schließen lässt sind die immergrünen Gehölze und die Gräser mit Ihren Samenständen, die diese Kälte tapfer ertragen.

Wie heißt es doch so schön direkt bevor der Tag anbricht ist die dunkelste Stunde. Diesen Punkt haben wir mit der Wintersonnenwende bereits überschritten. In der „europäischen“ Kultur wurde die Wintersonnenwendnacht auch Mutternacht genannt. Zur Mutter wird die Frau in dem Moment, wo sie neues Leben gebiert und so gefällt mir dieses Wort besonders gut für diese Zeit der Wintersonnenwende mit der Wiedergeburt des Lichtes. Aus der Dunkelheit entsteht das neue Leben. Die Samen reifen im tiefen Bauch von Mutter Erde, die Babies in der Gebärmutter. So verstehe ich diese Zeit als ein reifen im Ursprung oder Urgrund bis etwas soweit gediehen ist, dass es sich zum passenden Zeitpunkt hervorwagt, um sich zu zeigen.

Vor einigen Tagen war ich im Garten, um ein bisschen den ersehnten Frühling vorzubereiten. Es war bereits fast frühlinghaft warm, und so konnte ich bei den Pflanzen beobachten, dass sie, obwohl noch alles leblos erscheint, doch genau wie ich den Frühling herbeisehnen. Die Knospen haben anfangen anzuschwellen, was auf aufsteigende Säfte schließen lässt. Zu dieser Zeit kann das sehr gefährlich sein, denn es wird in der Regel durch die klaren Nächte oft wieder sehr kalt, wie dies gerade heute der Fall ist. Das kann die zarten Knospen schädigen, das Wachstum im Frühling verzögern und den Neustart erschweren.

Ich finde dies ein schönes Sinnbild für die Zeit. Es geht einfach noch nicht darum loszulegen, sondern noch weiter, um die Vorbereitung, um das Reifen im Innern, das Kräfte sammeln für den herannahenden Frühling und einen Neuanfang. Ausharren und sich in Geduld zu üben und das obwohl eine Instanz in mir den Wandel der Energie bereits ganz, ganz zart durch die langsam und stetig länger werdenden Tage mit der zunehmenden Lichtkraft und „Wärme“ spüren kann. Der Impuls wurde bereits in der Mutternacht in Gang gesetzt, will aber noch im Verborgenen ein bisschen weiter genährt und entwickelt werden, bis der passende Zeitpunkt da ist.