Ich war auf Reisen an den beiden Tagen. Deshalb übte ich in den Kirchen der Stadt. Eine hat einen abgetrennten Raum ohne jeglichen Schmuck : keine Kerzen, keine Blumen. Ich saß dort über Stunden ganz allein und atmete.
Nur Stille. Energie. Aufsteigend. Absteigend. Mir wurde bewusst, dass jegliche Erwartung stört. Der Energie, die gleichzeitig stark und sanft war, folgte ich mit meiner Aufmerksamkeit. Wurde zu dieser Energie.
Wieder draußen im Getriebe der Menschen hatte ich Schwierigkeiten mit dem Gleichgewicht. Kurz ehe ich auf den Boden fiel fing ich mich noch ab. –
Die Stille blieb über ip hinaus noch tagelang. Wir flogen zu dritt nach Gomera zu einem Seminar.
Ehe es begann saßen wir in einer Bäckerei , aßen Kuchen und sprachen über die Möglichkeit, so lange gemeinsam mit Menschen auf der anderen Seite der Erde zu üben. Wieder war diese besondere Stille spürbar.
Eine Familie betritt den Laden. Ein noch sehr kleiner chinesischer Junge kommt mit weitgeöffneten Augen auf mich zu.
„Der kleine De An Li“, sage ich leise wie in Gedanken. Sein älterer Bruder zieht ihn weg. Aber er wehrt ihn ab, dreht sich um, versucht wieder, der Energie folgend zu uns zu kommen. –
Raum und Zeit verlieren ihre Gültigkeit.
Welch ein Geschenk.