von Verena aus Deutschland
Flammenartige Pflanzen (Energien) versperren mir manchmal den Blick (Weg). Wenn ein bisschen Wind mit Regen kommt, dann werden die Pflanzen leicht zur Seite gebogen und ich kann über das Flammenfeld, über die extreme Hitze hinweg schauen.
Dieser SolarTerm zeigt mir zwar ein Extrem aber ich kann spüren, dass dahinter etwas anderes kommt, wie eine leichtere Luft, eine kühlere Erde, ein Stein oder ein hoher Berg. Wenn ich mich auf den Berg konzentriere, kann ich unbeschädigt durch das Flammenmeer hindurch kommen.
So wie jeder SolarTerm eine Eigenschaft hat, so hat auch dieser eine Qualität, ein Extrem, die ich nutzen kann.
Wie kann ich mit dieser Qualität, der extremen Hitze vom SolarTerm DaShu umgehen?
Hm, entweder ich tue alles ganz langsam und bedacht und warte ab, bis dieser SolarTerm vorüber geht oder (in meiner Fantasie) entsteht sowas wie ein Tanz - wie bei einem heißen Sandstrand versuche ich leichtfüssig über den Strand zu gelangen - vielleicht eine Möglichkeit tanzend, spielend, leicht mit diesem SolarTerm umzugeben.
Ich glaube, diese Hitze wird von der Natur, den Pflanzen gebraucht um zu verstehen das es ein Höhepunkt gibt und die Spitze erreicht ist und das es danach in eine Umkehrung geht die sich wieder mit der Entschleunigung und dem loslassen der Samen beschäftigt - die wundervolle Spätsommerphase beginnt. Schon zeigt sich in diesem Höhepunkt des Wachstums die Reife, die Früchte können geerntet werden. Aus dieser Hitze erhalten die Früchte, die Samen ihre notwendige Kraft um durch den Winter zu kommen und speichern die Energie schon wieder für das nächste Jahr !
Hm, mit diesem Blick auf die Natur und auf den Höhepunkt es Wachstums und diesem Wendepunkt (das „Reife“ fallen zu lassen) stimmt mich der Blick auf die Menschheit immer sehr nachdenklich - wie wenig haben wir von diesem tollen SolarTerm DaShu verstanden - Wachstum funktioniert nicht in eine Richtung - alles ist ein Kreislauf 🤔
von Yishi aus China
Ich sehe das so: Einerseits ist das Extrem in Dàshǔ etwas Natürliches und andererseits ist das Extrem auch eine Herausforderung für uns als Lebewesen in dieser Welt und Natur, in diesem Kosmos. Das bedeutet, dass wir in solchen Zeiten wie Dàshǔ verstehen müssen, wie wir dieses Gleichgewicht wiederherstellen können. Besonders wegen der äußeren Extreme. Ich sehe das metaphorisch wie die vier Jahreszeiten. Sie sind vergleichbar mit Bergen und Tälern. Manchmal befinden wir uns im Tal, manchmal auf dem Berg. Es ist immer anders, wo wir uns gerade befinden. In diesem unterschiedlichen Zustand müssen wir z.B. lernen, die Verbindung zum Geist immer wieder neu zu finden.
Wenn wir Probleme haben, diese Verbindung zu finden oder herzustellen, dann wissen wir umso mehr zu schätzen, wie es ist, in dieser Verbindung zu sein.