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中秋 (Zhōngqiū) Mondfestival

Thema: Traum!
Zhōngqiū - Mondfestival

Normalerweise wählen wir für DEAN-ip die Zeiten der Solarterms. Dieses Mal ist es anders. Zhōngqiū, 中秋, auch das Mittherbst- oder Mondfest genannt, ist eines der vier traditionellen Feste Chinas. Obwohl es nicht zu den 24 Solarterms gehört, hat es eine sehr wichtige Bedeutung.

Zhōngqiū kommt dem Solarterm Bái Lù​[1], „weißer Tau“, in der Atmosphäre sehr nahe. Bei Bái Lù ist der Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht größer als im Sommer, so dass die Feuchtigkeit des Bodens zu Tau kondensiert. In der Nacht benetzt er als weißer Tau Bäume und Gras. Tau ist für unser Leben so wichtig, denn er kann entstehen, wenn der Himmel in Harmonie ist. Alles ist dann ausgewogen, nicht zu trocken oder zu heiß, nicht zu feucht und oder zu kühl. Es ist gerade ideal für alle Pflanzen.

Beim Mittherbstfest zeigt sich der Herbst intensiver, der Himmel ist klar, der Mond steht hoch. In China ist es üblich, sich bei Zhōngqiū am Mond zu erfreuen und sich durch ihn sinnbildlich zu verbinden.

Traum!

Dichter beschreiben in ihren Werken den Mond im Mittherbst oft als Symbol für Wiedervereinigung, Vollkommenheit und Aufrichtigkeit. Bei Zhōngqiū zeigt sich der Mond wunderschön, hell, voll und rund – in einer vollkommenen Kreisform. ‚Rund‘ bedeutet hierbei perfekt und ausgewogen. Die Atmosphäre ist ideal, sehr gut und klar. 

In China ist der Dichter Li Bai bekannt. In seinem Gedicht „Gedanken in einer stillen Nacht“ beschreibt er die Atmosphäre:

„Das helle Mondlicht vor dem Bett erscheint wie Reif auf dem Boden.
Meinen Kopf erhoben sehe ich den Mond;
wenn ich den Kopf senke, dann denke ich an unsere Heimat.“

Auch der Dichter Su Shi drückt seine Gefühle aus:

„Ich hoffe, dass wir eine gute und lange Verbindung haben werden,
auch wenn wir tausend Meilen voneinander entfernt sind.
Wir können den gleichen Mond erleben
und ich kann dich spüren.“

Der Dichter Wang Wei schreibt über seine Sehnsucht nach der Heimat:

 „Am Herbstfest denk ich an meine Brüder in Shandong
Allein muss ich im fremden Dorf
            mich zu den Fremden zählen,
Mich immer, wenn ein Fest sich naht,
            Gedanken an die Meinen quälen
Von ferne weiß ich: die Brüder jetzt
            steigen zum Festberg auf
Für jeden richtet den Platz man ein
            einer jedoch wird fehlen.“

Wer ganz alleine in einem fremden Land lebt, der bekommt an Feiertagen doppelt so viel Heimweh. Dieses Fest erinnert den Dichter daran, seine Heimatstadt und die Liebe seiner Familie zu vermissen. Heutzutage benutzen die Menschen dieses Gedicht oft, um ihre Gefühle für ihre Lieben auszudrücken.​[2]

In China kennt beinahe jeder Mensch diese Gedichte. Das Gefühl dabei ist: Wir sitzen im Angesicht des Mondes. Wir sehen den Mond an und spüren unsere Familie und unsere Liebsten in unserem Herzen. Das drücken diese Gedichte aus: Wir befinden uns an verschiedenen Orten, aber wir können den gleichen Mond erleben und uns daran erfreuen.

Wenn wir nach unten schauen, denken wir an unsere Heimat. ‚Heimat‘ entspricht unserem Vorgeburtlichen, unserem Inneren. Vielleicht ist jemand einsam, sitzt in den Feldern und der Himmel über ihm ist so frei… Oben ist nur der Mond. Mondfest. Okay, wenn er den Kopf nach unten senkt, dann kommen alle innerlichen Gefühle, die alten Geschichten. Das ist wie Meditation.

„Das Mondfest ist gerade so schön für diese Verbindung, die Quantenverschränkung.
Der Mond ist so wie unsere Festplatte.
Vor Tausenden Jahren sahen die Leute den gleichen Mond – so wie wir heute.
Dazu haben wir immer wieder Verbindung.
Unsere Heimat – ursprüngliche Wurzel.“ 

Meister Dean Li

Das Zhōngqiū-Fest zeigt uns, was wir in dieser Zeit tun können. Warum ist der Mond so hell? Warum wollen wir das Mondfest feiern? Jetzt ist der Himmel besonders klar. So können wir uns natürlich besser verbinden. Zhōngqiū gibt uns die Möglichkeit, eine Vielzahl an wunderbaren Verbindungen entstehen zu lassen. Vereinigt mit dieser Energie kann sich ein Traum erfüllen. Denn die Atmosphäre und das Qi sind klar und vollkommen – gleich einem perfekten Kreis.

Yuánmǎn, 圆满, das bedeutet ‚Vollendung’, perfekt, rund. Die Dinge sind in diesem Moment vollkommen und sehr schön, es gibt keine Mängel oder Ungleichgewichte. Um etwas zu dieser Vollständigkeit zu führen, um zum Beispiel Träume oder Aufgaben „rund zu machen“, benötigen wir Information und Energie. Das bedeutet Heilung. Wenn Träume „rund sind“, dann sind sie voll – so wie der Vollmond. Ein perfekter Kreis. Harmonie.

Verschränkung

Im Herzen tief zu spüren heißt Verbindung. Bei diesem Fest betrachten viele Menschen den Mond. Wenn wir dies tun, dann schauen wir auch sofort in unser Inneres. Das Gefühl, die alten Geschichten, wie zum Beispiel Themen der Familie, steigen in uns auf. 

Durch die Klarheit des Himmels, in ihrer Wirkung vergleichbar einer freien Internetverbindung, könnten sich alle verbinden. Das ist die Quantenverschränkung. Das Mondfest hat so viel mit Liebe zu tun. Es gibt chinesische Sagen, die darüber erzählen: 

嫦娥奔月: In der Legende von Chang’e – der chinesischen Mondgöttin – wird die Beziehung von Chang’e zum Bogenschützen Hou Yi und die Suche nach einem Elixier der Unsterblichkeit erzählt. Am Ende lebte Chang’e auf dem Mond. Jedes Jahr zum Mondfest besuchte Hou Yi sie. Die beiden repräsentieren das Yin und Yang, das weibliche und männliche Prinzip. [3]

牛狼织女故事: Eine andere Legende erzählt über zwei Liebende, einen Hirtenjungen (牛郎, niúláng) und ein Webermädchen (織女, zhīnǚ), zwei am Himmel durch die Milchstraße getrennte Sterne (Altair und Wega), die einmal im Jahr für eine Nacht zusammen sein können.[4]

Möchte man tiefer die Bedeutung dieser Gleichnisse verstehen, kann man in der Quantenphysik Erklärungen finden. Wie kann es sonst dazu kommen, dass eine Frau und ein Mann sich auf diese Weise treffen und aus welchem Grund würden sie sich treffen? Natürlich treffen sie sich für die Quantenverschränkung, die Qi-Verbindung. Energien kommen zusammen und tauschen sich aus – so wie in DEAN-ip. Deutschland und China verbinden sich und versuchen, zusammen in Harmonie zu kommen. Für jeden Einzelnen verändert das etwas. Es verändert unser Schicksal.

Für jeden Mensch gibt es ein eigenes Schicksal, ‚Ming‘. Zum Glück finden wir das ‚Dao‘. Das Dao ist für alle. Mein Dao und dein Dao ist das Gleiche. Das Dao ist für mich und für dich. Wenn wir Dao finden, dann ist es egal, was dein ‚Ming‘ ist. Wenn unser Dao zusammen ist, dann finden wir einen Punkt, eine Möglichkeit, was wir zusammen tun können. So wie bei Zhōngqiū. Wir sehen alle denselben Mond, Chinesen und Deutsche. Unabhängig von Zeit und Raum, egal wie alt, sehen wir immer denselben Mond. Das ist so wichtig für uns. Wir sehen ihn alle zusammen.

  1. [1]Bái Lù findet am 7. - 8. September statt.
  2. [2]Dieses Gedicht von Wang Wei bezieht sich auf das „Chongyang Festival“ (Double Ninth Festival). Dies ist ein traditionelles chinesisches Fest, das am 9. Tag des 9. Mondmonats gefeiert wird. In der chinesischen Numerologie ist neun die Quintessenz der Yang Zahl. Beim Chongyang Festival sind also sowohl Tag als auch Monat Yang-Charakteren zugeordnet.
    Die Tradition ist, an diesem Tag mit der Familie gemeinsam einen Berg zu besteigen, den Herbsthimmel und die Klarheit der Höhen zu genießen. Das Besteigen von Bergen steht auch für das „Klettern in eine höhere Position“ - und symbolisiert damit die Steigerung von Gesundheit, Glück und Wohlstand im eigenen Leben.
    Der Dichter Wang Wei bezieht sich in seinem Gedicht auf dieses Fest. Er schildert seine Sehnsucht, die er fühlt, wenn das Chongyang-Fest naht - und er nicht traditionell mit den Brüdern und seiner Familie auf den Berg steigen kann. Solche Festtage sind oft verbunden mit vielen schönen Erinnerungen an die Heimatstadt. Auch die Brüder, die zusammen auf den Berg steigen, werden traurig und betroffen sein, wenn der Bruder an diesem Tag nicht mit dabei ist. So sind sie nicht vollständig wiedervereinigt.​
  3. [3]Chang´e: Beispiel zum Anschauen (YouTube) / Beispiele zum Nachlesen: Artikel auf Wikipedia & Artikel im China Forum Freiburg e.V.
  4. [4]Kuhhirte und Weberin: Beispiel zum Anschauen (YouTube) / Beispiele zum Nachlesen: Artikel auf Wikipedia & Artikel auf german.china.org.cn
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